Eine Führung über den Alten Schlachthof

Ein Tag in der Gründerszene

zur Führung

Pia

Als Nicht-Karlsruherin, habe ich mich besonders darauf gefreut, die Stadt Karlsruhe Dank einer Führung über den Alten Schlachthof endlich besser kennenlernen zu dürfen. Das ehemalige Gelände des Alten Schlachthofes, das heute ein Areal der Kultur- und Kreativwirtschaft ist, befindet sich in der Karlsruher Oststadt. Voller Vorfreude bin ich in die Bahn gestiegen, um mir einen ersten Eindruck von dem Gelände und der Gründerszene machen zu können.

Geschichtsträchtige Architektur

Wie bereits erwähnt befindet sich der Kreativpark Alter Schlachthof auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofes. Man sagte mir, dass der Schlachtbetrieb hier bereits im Jahr 2006 eingestellt wurde. Schon vor dieser Zeit stand jedoch fest, dass das Areal überwiegend erhalten bleiben soll. So waren an den historischen Fassaden nur wenige Eingriffe notwendig, um eine neue Nutzfläche schaffen zu können. Das Zusammentreffen von moderner und historischer Architektur ist mir direkt bei den ersten Schritten auf dem Gelände aufgefallen. Die Kombination hat definitiv ihren ganz eigenen Charme – ihr solltet euch unbedingt selbst davon überzeugen!

Ein Blick auf die Außenfassade der ehemaligen Fleischmarkthalle

Eine Schwein-Skulptur auf dem alten Schlachthofgelände

Alina Café

Der erste Halt bei meinem Besuch des Alten Schlachthofes war das Alina Café. Es befindet sich in der alten Schweinemarkthalle, die zwischen 1927 und 1928 errichtet wurde. Die Besitzerin heißt, wie der Name schon erahnen lässt, Alina. Mit ihrem Team kocht sie seit mehr als zehn Jahren täglich frische Gerichte für die Mittagszeit. Darüber hinaus kann ich allen Naschkatzen, die es lieber süß anstelle von herzhaft mögen, ihre selbstgebackenen Kuchen wärmstens ans Herz legen. Alinas Café ist durch die räumliche Nähe vor allem bei den Existenzgründern des Perfekt Futur und des FUX sehr beliebt, weshalb die Nachfrage in der Mittagszeit besonders hoch ist.

Die Karte des Alina Café an der Außenwand des Containers

Der Container des Alina Café

Perfekt Futur und FUX

So wie ihr gerade grübelt, was denn das Perfekt Futur und das FUX sein sollen, habe auch ich mir diese Frage gestellt. Beim Betreten von Alinas Café sind mir die vielen alten und vor allem bunten Schiffscontainern zwar gleich ins Auge gestochen, aber dennoch konnte ich mir deren Bedeutung anfänglich nicht erklären. Dann wurden meine Gedanken aber entwirrt: die alten Schiffscontainer sind Arbeitsflächen für Existenzgründer. Und genau das ist das Perfekt Futur!

Die Container wurden so ausgebaut und ausgestattet, dass sie über eine komplette Infrastruktur mit Toiletten, Duschen etc. verfügen. Als Existenzgründer kann man sich für die Arbeitsfläche in einem solchen Container bewerben und darf diesen dann für drei Jahre nutzen. Nach Ablauf der Zeit kann die Nutzung aber auf fünf Jahre verlängert werden. Für Existenzgründer sind die verhältnismäßig kostengünstigen Arbeitsstätten außerdem optimal, um Netzwerken zu können.

Wenn man mit seinem Start-Up dann Fuß gefasst hat, kann man in das FUX umziehen. Das hat nichts mit dem Fuchs als Tier zu tun, sondern steht für Festigungs- und Expansionszentrum. Die Räumlichkeiten dort sind kostenintensiver als in den restaurierten Containern, aber dennoch günstiger als auf dem freien Markt. Meiner Meinung nach ist die Bereitstellung einer größeren Arbeitsfläche auf dem Areal die beste Möglichkeit, um die Unternehmen auch in Karlsruhe zu halten und die Wirtschaft vor Ort zu stärken.

Ein Blick auf die Containerlandschaft im Perfekt Futur

Der Ausblick von den Dächern des Festigungs- und Expansionszentrum (FUX)

Fazit

Mein Ausflug auf das Gelände des Alten Schlachthofes hat sich für mich in jeder Hinsicht gelohnt, da ich erste Einblicke in architektonische Highlights und kulinarische Vielfalt erhaschen durfte. Außerdem habe ich weitere Kenntnisse in die Stadtgeschichte von Karlsruhe erhalten. Es werden auf jeden Fall weitere Beiträge über das Areal des Alten Schlachthofes folgen. Dann möglicherweise über vielseitige Genussangebote, das Nachtleben oder kulturelle Angebote.