Mit Eat the World die Karlsruher Weststadt kulinarisch entdecken

Eine schmackhafte und interessante Reise

Zur Geschichte

Luisa

Leckeres Essen und gleichzeitig eine interessante Stadtführung durch Karlsruhe? Das hört sich doch verlockend an! Mit dem kulinarisch-kulturellen Programm Eat the World hat nun auch die Karlsruher Weststadt das Privileg, von einer anderen Seite entdeckt zu werden. Was es alles für Geheimtipps in diesem Stadtteil gibt, könnt ihr in meinem Blog lesen.

Eine Stadt lernt man eigentlich am besten kennen, wenn man Freunde hat, die dort leben und einem die Ecken im Lieblingsviertel zeigen, die in keinem Reiseführer stehen, die aber den eigentlichen Charme ausmachen: Nette Cafés, kleine Geschäfte oder tolle Restaurants.
Da Eat the World erst seit Oktober 2021 die kulinarische Reise in der Weststadt anbietet, wollte ich die neue Tour einmal testen und habe mich direkt dafür angemeldet. 

Lasst uns die Reise beginnen

An einem wunderschönen und sonnigen Freitagmittag habe ich mich mit meiner Tourgruppe auf die kulinarische Reise gemacht, die Karlsruher Weststadt zu entdecken. Obwohl ich schon zig Mal in Karlsruhe war und dort quasi aufgewachsen bin, war ich noch nie bewusst in der Weststadt. Mir ging es wie vielen anderen, egal ob Touristen oder Leute, die nach Karlsruhe nur zum Shoppen kommen: Man hält sich eigentlich nur in der Innenstadt, rund um Kaiserstraße und Schloss auf. Wie sich herausgestellt hat, lohnt es sich abermals, auch einmal die Innenstadt zu verlassen und die Stadtteile genauer unter die Lupe zu nehmen. Nur 600 Meter Fußweg entfernt von der Postgalerie kommt man zum Rathaus West, was auch unser Treffpunkt war. Direkt neben dem Rathaus befindet sich die Christuskirche, welche mit der 2014 entworfenen Friedensglocke die größte Kirchenglocke in Baden-Württemberg hat.

Osterglocken

Christuskirche und Rathaus West

Facts and Food

Unser Tourguide Andrea hatte viele interessante Fakten vorbereitet: Die Karlsruher Weststadt ist ein recht kleiner Stadtteil, hat aber eine sehr dichte Besiedelung von ca. 20.000 Einwohnern. Die vielen Häuser im Jugendstil geben dem Stadtteil ein einzigartiges Flair. Was viele Leute ebenso überrascht, ist, dass Karlsruhe früher eine wahre Kino-Metropole war: Die heutige UNESCO City of media arts war schon damals ein Hotspot für Filme und Medien, was sich durch zahlreiche Kinos und Theater beweisen lässt. Der deutsche Oscar, der Bambi-Preis, hat ebenso seinen Ursprung in Karlsruhe. In der Weststadt befindet sich heute noch das Sandkorn-Theater, was sich von einem ehemaligen Amateur-Theater auch zu einem namhaften Spielhaus etabliere konnte.

Sandkorntheater

Vegan Essen bei LUUC – Café, Deli und Wein

Nach einer kleinen Einführung und einigen Anekdoten kamen wir schon zu unserer ersten kulinarischen Station: das LUUC – Café, Deli und Wein. Hier wurden wir mit einer kleinen Kostprobe des hausgemachten Hummus und warmen Fladenbrot verwöhnt. Ein Mitarbeiter hat uns Einiges zur Hintergrundgeschichte des veganen und vegetarischen Delis genannt. Für mich war schon die erste Station ein Highlight, da der Hummus um Welten besser geschmeckt hat, als der vom Supermarkt.
Weiter ging es entlang der Sophienstraße. Hier wurden uns weitere spannende Daten erzählt. Wusstet Ihr zum Beispiel, dass Karlsruhe nach Paris das zweitgrößte unterirdische Abwassersystem in ganz Europa hat? Oder wieso werden die Weststädtler umgangssprachlich auch „Krautköpf“ genannt? Das lässt sich wohl darauf beziehen, dass der Brunnen im Herzen der Weststadt „Krautkopfbrunnen“ genannt wird.

Hummus bei LUUC

Sophienstraße

Kühle Erfrischung bei Arte Dolce

Bei einer Stadtführung ist eine Kirche selbstverständlich ein Muss. Auch zur Bonifatiuskirche in der Sophienstraße gab es lustige und außergewöhnliche Anekdoten, sowie einen kleinen Einblick.
Bei den Sonnenstrahlen und warmen Frühlingstemperaturen durfte ein Eis natürlich nicht bei der Tour fehlen. Hierfür sind wir in die Arte Dolce Gelateria gegangen. Bisher kannte ich diese Eisdiele noch nicht, was sehr zu bedauern ist, denn bei diesem Eis schmeckt man die Leidenschaft und Qualität, welche dahintersteckt. Der Inhaber Thavakumar Maniam hat uns einiges zu seiner Vita und seiner Unternehmensphilosophie erzählt. So findet man im Eis des Arte Dolce keine Geschmacksverstärker oder sonstige künstliche Zusatzstoffe. Die Gelateria ist eine der besten 40 aus Deutschland. Auch ich muss sagen, dass das Eis eines der besten ist, die ich jemals gegessen habe. Insgesamt gab es sieben Eissorten zum Probieren, mein Favorit war das fruchtige Mangoeis.

Bonifatiuskirche

Eis bei Arte Dolce

Zeit für einen Kaffee bei Espresso and More

Um unseren Koffeinspiegel wieder zu erhöhen ging die nächste Station zu Espresso and More. Der Ladenbesitzer hat uns mit viel Liebe zum Detail und Leidenschaft zu Kaffee vieles zum beliebten Morgengetränk und Kaffeemaschinen erzählt. Einen Kaffee sollte man IMMER umrühren, damit er sich besser verteilt. Unabhängig davon, ob Milch und Zucker darin ist oder nicht. Das wusste ich nicht! Natürlich durfte auch hier eine Kostprobe nicht fehlen. Meine Empfehlung ist der Cappuccino mit Erbsenmilch. Ihr fragt euch jetzt bestimmt: Erbsenmilch? Ja, genau! Wie uns der Inhaber erklärte, habe sich der Laden bewusst für Erbsenmilch entschieden, da diese sobald sie erhitzt wird einen neutralen Geschmack annimmt und sich somit ideal für den Kaffee eignet. Normale Milch ist selbstverständlich auch vorhanden, sowie viele andere Kaffeesorten zu einem erschwinglichen Preis.

Leckere Kaffees bei Espresso and More

Cappuccino

Abschluss bei Marktwaffel

Zum Abschluss der Tour ging es noch auf den Gutenbergplatz zur Marktwaffel. Der Gutenbergplatz ist im Herzen der Weststadt und ein sehr beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Auf dem Gutenbergplatz hat im Jahr 1826 die letzte öffentliche Hinrichtung von Karlsruhe stattgefunden. Außerdem wird hier jährlich das Lindenblütenfest veranstaltet. Jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag findet hier ebenso der – angeblich – schönste Wochenmarkt von Karlsruhe statt, welcher auch auf meiner To-Do Liste steht.
Die Marktwaffel hat den Schritt gewagt, während der Pandemie in diesem Jahr zu eröffnen. Sie gehört zu der Marktküche, welche sich direkt daneben befindet. Wir bekamen ein leckeres Stück süße Waffel, welche herzhaft mit Guacamole und Schinken bedeckt war. Ein schmackhafter Abschluss zum Ende der Tour.

Waffeln bei der Marktwaffel

Krautkopfbrunnen

Fazit

Um nicht alles zu verraten, habe ich zwei der insgesamt sechs Kulinarischen Punkten weggelassen, welche natürlich auch ein Gaumenschmaus waren. :) Deshalb empfehle ich euch: Probiert die Tour doch selbst aus, jeden Donnerstag und Freitag ab 15 Uhr. Eat the World ist ein Muss für alle Genießer, die gerne mehr über die Karlsruher Weststadt wissen möchten!